Fans der nordischen Mythologie aufgepasst, hier kommt ein Expertenspiel ganz nach eurem Geschmack! Thorgal von Pegasus ist ein kooperatives Abenteuer-Brettspiel, das auf der gleichnamigen beliebten europäischen Comicserie basiert. Es ist für 1-4 Spieler ab 14 Jahren konzipiert und bietet intensive, erzählerische Szenarien, die jeweils etwa 90–120 Minuten dauern. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Thorgal, seiner Frau Aaricia, ihrem Sohn Jolan und der Kriegerin Kriss. Sie erleben gemeinsam Abenteuer und erkunden verschiedene Orte, an denen sie auf Ressourcen, Feinde, sowie auf unerwartete Begegnungen stoßen und sich in spannenden Kampfsituationen wiederfinden.
Spielinhalt und -aufbau
Zunächst einmal bedingt Thorgal als Expertenspiel einer gewissen Erfahrung, denn wer sich auf diesem Terrain bisher nicht bewegt hat, wird sich von der relativ umfangreichen Spielanleitung und dem zusätzlichen Storybook sicher überfordert fühlen. Die Box wirkt auf den ersten Blick nicht besonders groß, ist aber prall gefüllt mit Büchern, Karten, Markern, Plättchen, Spielfiguren und Würfeln. Es gilt also zuerst sich einen Überblick zu verschaffen. Als Spielfeld dient der beiliegende “Atlas der Abenteuer, in dem ihr die Landkarten findet, auf denen ihr euch während eurer Quests bewegt. In der Spielanleitung ist zudem abgebildet, wie ihr alles im Detail aufbauen solltet. Wählt euch einen der vier Charakter aus, zu dem ihr ein passendes Heldentableau und eine Fähigkeitenkarte erhaltet. Nun könnt ihr aus dem ”Buch der Abenteuer” eine Quest aussuchen – seitens des Entwicklers wird angeraten mit “Torkans Tempel” zu beginnen und das ist auch unsere Empfehlung.
Ablauf
Der grundlegende Spielablauf unterteilt sich in jeder Runde in zwei Phasen, eine Aktionsphase und eine Ereignisphase. In Ersterer wählt ihr aus den vor euch ausliegenden Aktionskarten eine aus, unter der ihr einen der vier Aktionschips legt. Es gibt folgende Arten von Aktionen: Bewegung, Reisen, Sammeln, Zuweisen, Kampf, Opfern und Werken. (Beachtet: im Buch der “Abenteuer” ist festgeschrieben, mit welchen Aktionskarten ihr eure aktuelle Quest startet und außerdem, welche Sonderregeln gelten!) Die Aktionen sorgen dafür, dass ihr wichtige Materialien erhaltet und euch auf der Karte bewegen sowie Feinde bekämpfen könnt. Da ihr als Team zusammenarbeitet, lohnt es sich von Anfang an, eure Aktionen mit Blick auf das potentielle Spielziel strategisch auszuwählen und euch gegenseitig zu unterstützen.
Sobald dann alle Aktionen vollständig ausgeführt wurden, geht ihr zur Ereignisphase über. Hier werden die Effekte der derzeit ausliegenden Ereigniskarte aktiviert. Außerdem werden alle Aktionschips wieder auf ihre aktive Seite umgedreht.
Spielziel
Das Ziel hängt natürlich von eurer aktuellen Quest ab. Im Fall von “Torkans Tempel” müsst ihr Torkan besiegen und seinen Tempel zerstören. Wie ihr das schafft, dafür gibt euch das “Buch der Abenteuer” zwei Hinweise – ihr könnt also euren eigenen Weg wählen. Außerdem beinhaltet das Buch eine Vielzahl von sogenannten Einträgen, die mit der Bewegung eurer Figuren auf der Karte relevant werden. So bekommt ihr rund um das Spiel eine vielschichtige und interessante Story.
Achtung: Wenn während eures Spiels einer der Helden stirbt oder ihr die letzte Runde vollendet, ohne das Ziel erreicht zu haben, verliert ihr die Quest. Behaltet also immer die Rundenzahl im Auge. 😉
Fazit
Nach einer relativ langen Vorbereitungszeit inklusive Aufbau und Regelstudium – wie es für ein Expertenspiel natürlich zu erwarten war – konnten wir schließlich mit dem Spielen beginnen. Weil Thorgal grundlegend ein kooperatives Spiel ist, steht das strategische Miteinander im Vordergrund. Uns hat das sehr gut gefallen. Ihr könnt das Game aber auch im Solomodus spielen, wenn ihr euch lieber allein durch die mystische Comicwelt kämpfen wollt. Wie die Empfehlung des Herstellers bereits erkennen lässt, ist Thorgal nur für ältere Kinder ab 14 Jahren und Erwachsene geeignet. Dieser Einschätzung stimmen wir vollkommen zu.
Wer ein Game mit viel Spielzeit und einer komplexen Story möchte, ist hier jedenfalls sehr gut aufgehoben!